Ich finde, das war ein wirklich schöner philosophischer Kurzausflug, bei dem ich sowohl oft schmunzeln als auch noch öfter grübeln musste. Um ehrlich zu sein, Christian: Ich glaube, ich bin noch zu jung und unerfahren, um mich in der Kernthematik (falls es überhaupt eine gibt) wiederzufinden. Viele Gespräche und Segmente kann ich zwar irgenwo verstehen und nachvollziehen, tue mich aber schwer, die Thesen und Argumentationen an meinem eigenen Verstand und meinen eigenen Erlebnissen zu testen. Ich glaube, ich wurde in diesem Buch vor Fragen und Antworten gestellt, mir denen ich erst noch konfrontiert werde. Die Beziehung von Fuchs und Willenstein inspiriert mich, macht mich glücklich und traurig und wirkt, auch wenn die Gespräche im zeitlichen Schnelldurchlauf wiedergegeben werden und die Geschichte insgesamt sehr kurz ist, sehr vielschichtig und menschlich. Was ich schade finde, ist, dass oft philosophische Gedankengänge anfangen und in selbem Moment gefühlt schon wieder aufhören. Teilweise fühlte ich mich beim Lesen, ich hätte ganze Teile ausgelassen und musste nochmal lesen, weil ein Part schon so früh rum war und ich mich nicht gefühlt habe, als hätte ich den Punkt des Autors nicht ganz sehen können. Ich war zum Beispiel sehr interessiert an der buddhistischen Lehre und wie sie auf Fuchs wirkt, wurde aber vom Buch diesbezüglich viel zu wenig informiert. Wie dem auch sei, ich habe mir wieder deinen Stil, den du auch bei Liebestanz und Kalina gekonnt angewendet hast, auf der Zunge zergehen lassen. Dieser locker-schnelle, zeitlich und räumlich nicht klar abgegrenzte Schreibstil ist durchgehend ganz große Klasse und bewirkte bei mir einen regelrechten Sog-Effekt, sodass ich einfach weiterlesen musste.
(Ein Freund aus Leipzig, Student der Soziologie)